Convoi stellt für die deutsche Firma Koenig & Bauer AG in ganz Europa Druckpressen auf und tauscht sie aus. Aber bisweilen liegt ‚Europa’ ein wenig weiter weg als man denkt. So stellten die Spezialisten von Convoi auch eine Druckpresse auf La Réunion, einem tropischen Stück Frankreich im Indischen Ozean, auf.
Koenig & Bauer AG – kurz KBA – ist der zweitgrößte Hersteller von Druckpressen der Welt. Die Firma, deren Hauptsitz sich in Würzburg befindet, ist ein fester Auftraggeber von Convoi International. „Wir arbeiten schon seit Jahren mit KBA zusammen.“ sagt Reinold Hofsink, Vertriebsleiter von Convoi International. „Wir demontieren, versetzen und montieren bestehende Pressen und stellen neue Pressen für Auftraggeber von KBA in ganz Europa auf und montieren sie. Bei Convoi verfügen wir über eine Anzahl Spezialisten, die diese Maschinen zahllose Male installiert haben. Sie führen diese Arbeit in allen Winkeln des Kontinents aus, doch für einen französischen Auftraggeber von KBA bekamen wir eine Anfrage für einen ganz besonderen Ort: La Réunion. Die kleine Insel zwischen Madagaskar und Mauritius ist ein Übersee-Departement von Frankreich. KBA wollte, dass unsere Spezialisten auch für diesen Fall eingesetzt werden. Eine einmalige Gelegenheit für unsere Männer, aber logistisch ein komplizierter Brocken.“
Die kleine Insel zwischen Madagaskar und Mauritius ist ein Übersee-Departement von Frankreich. KBA wollte, dass unsere Spezialisten auch für diesen Fall eingesetzt werden.
TRANSPORT AUS INDIEN
Rob Diederen, Projektleiter bei Convoi International, war unter anderem für die technische Planung zuständig und bekam den Auftrag, die logistische Planung zu übernehmen. „Es war eineziemliche Tüftelei, festzulegen, auf welche Weise wir das nötige Material am besten nach La Réunion transportieren könnten. Schließlich haben wir uns dafür entschieden, unser eigenes 360-t-Liftsystem von Convoi India aus unserer Convoi- Filiale in Pune nach La Réunion verschiffen zu lassen. Das erschien uns am kürzesten. Anderes Material haben wir aus den Niederlanden in einem 40-ft-Container verschiffen lassen. Hubsteiger, Mobilkräne und Gabelstapler haben wir lokal gemietet.“ Die technische Planung wurde vorab bis ins Detail mit dem Auftraggeber KBA abgestimmt. „Das Liftsystem war erforderlich, um die Druckmaschinen – mit einem Gewicht von 36 t – aufstellen zu können. Für den 38 t wiegenden Trockner, der von oben auf die Druckpresse gesetzt werden musste, brauchten wir die Mobilkräne. Das Aufsetzen des Trockners bereitete an diesem Projekt das meiste Kopfzerbrechen. Darin steckte eine ziemliche Menge an Zeichen- und Rechenarbeit.“
HARTE ARBEIT
Die Durchführung des Projekts wurde in zwei Phasen aufgeteilt, eine von sechs Wochen und eine von zwei Wochen. Ein Convoi-Team von vier Mann arbeitete auf La Réunion, um die Maschine aufzustellen, aufzubauen und auszurichten. Einer der ‚Glücklichen’ war Obermonteur Louis Klok. Obschon, ‚glücklich’ will er sogleich einschränken. „Es war eine einmalige Erfahrung, aber Zeit, um dort die Natur zu genießen oder am Palmenstrand zu liegen, gab es kaum. Wir haben vor allem hart gearbeitet.“Außer die Maschine aufzustellen haben die Convoi- Spezialisten auch die Stahlkonstruktionen und die dazugehörigen Rampen um die Maschine gebaut. „Die Schwierigkeit dieses Auftrags bestand darin, dass die Druckpresse in einem niedrigen und engen Raum aufgestellt werden musste. Je weiter und höher wir mit der Konstruktion kamen, umso weniger Raum gab es, und umso schwieriger wurde das Manövrieren für uns. Der Trockner musste über die Maschine gesetzt werden. Dafür hatten wir noch eine zusätzliche begehbare Ebene auf der Stahlkonstruktion vorgesehen. Der Trockner (mit den Maßen 13 x 3,5 x 3 m) wurde mit einemMobilkran auf die Balken des Liftsystems gesetzt.Danach wurde dieses auf Schienen nach innen gebracht und auf die Rampe gerollt. Das erforderte ziemlich viel Erfindungsgabe, aber es hat geklappt.”